Ort der Begegnung im "Café Welcome"

Dienstag, 17 November, 2015
Echo-Online

Um Hilfe für Flüchtlinge ging es bei einem Themenabend im Marienhaus der Heppenheimer katholischen Gemeinde Sankt Peter.
Foto: Thomas Zelinger

KIRCHE Bei einem Abend in Sankt Peter geht es um Projekte zur Integration von Flüchtlingen

HEPPENHEIM - (zet). Bedroht in der Heimat haben sich viele Menschen auf eine lange und gefährliche Flucht nach Europa gemacht. Hier hoffen sie auf Asyl, auf ein Leben in Sicherheit. Dazu aber bedarf es Hilfe. Auch in Heppenheim. Einen Abend zum Thema hat die Kirchengemeinde Sankt Peter organisiert.

Die Resonanz im Nachgang zur Veranstaltung war durchaus positiv, und auch die Organisatoren sind in der Rückschau zufrieden. „Was können wir tun?“ war kürzlich ein Abend betitelt, zu dem Heppenheims katholische Kirchengemeinde Sankt Peter in das Gemeindezentrum Marienhaus eingeladen hatte, um das Flüchtlingsthema auf lokaler Ebene in den Fokus zu rücken.

Ziel ist gewesen, nicht über sondern mit Flüchtlingen zu sprechen. Zudem war die Flüchtlingshilfe Heppenheim eingeladen, drei Projekte vorzustellen, die in der Startphase sind und bei denen es konkreter Unterstützung bedarf. Die Initiative zu der Veranstaltung hatte Pfarrer Thomas Meurer in den Pfarrgemeinderat Sankt Peter getragen, letztlich aber stand Heppenheims katholische Kirche, die zusehends in einem Pfarreienverbund zusammenfindet, solidarisch hinter dem Abend. Das Interesse auf Besucherseite war, losgelöst von einer Kirchenzugehörigkeit, groß. Viele wollten sich informieren, wollten mit den Flüchtlingen und der Flüchtlingshilfe ins Gespräch kommen, möchten helfen. Zwei junge Menschen aus Afrika, darunter eine Frau die schwanger auf der Flucht war, berichteten von den Lebensumständen in ihren Heimatländern. Das bisherige Leben mit seinem Schrecken aber auch mit Menschen, die ihnen nahe und wichtig waren, haben sie hinter sich gelassen. Nun bauen sie auf Schutz und Sicherheit in Deutschland, in Heppenheim haben sie Aufnahme gefunden. Seit drei beziehungsweise zwei Jahren leben sie hier. Vieles
galt und gilt es zu erlernen, zu verstehen in dem neuen Kulturkreis, Hürden der Bürokratie sind zu nehmen. Beide fühlen sich angenommen, auch wenn die Situation fern der Heimat für sie oft nicht leicht ist.

Im Dialog mit den Besuchern des Abends sprachen die zwei jungen Leute über ihre Situation und ihr Empfinden. Unterstützung erleben sie von der Flüchtlingshilfe Heppenheim, in der Menschen,
Einzelpersonen, Paare, Familien, Gruppierungen, aus der Bergsträßer Kreisstadt zusammengefunden haben. Sie alle wollen ankommenden und in der Stadt lebenden Asylbewerbern zur Seite stehen. Betreuung und Begleitung wird organisiert, ebenso praktische Lebenshilfe und materielle Hilfe. Es sind eine Vielzahl von Themen, derer sich die Flüchtlingshilfe schon heute annimmt. Sprache und Arbeit, sind nur zwei Schwerpunkte des Engagements, und die Angebote werden ständig ausgebaut.

Bei der Veranstaltung im Marienhaus stellten Angehörige der Flüchtlingshilfe die Idee eines „Café Welcome“ vor. In Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz sollen einmal in der Woche Begegnungen von Flüchtlingen und Menschen aus Heppenheim in lockerer Atmosphäre möglich werden. Damit auch junge Mütter an solchen Treffen teilnehmen können gibt es eigens eine Kinderbetreuung. Ein weiteres Projekt das am Anfang steht und zügig realisiert werden soll, ist die individuelle Vertiefung des Sprachunterrichts mit Hilfe einer Computersoftware. Das dritte Vorhaben: Das Schaffen eines Ortes im Zeichen eines Kreuzes, gefertigt aus dem Holz eines gekenterten Flüchtlingsschiffs, der zum Rückzug in die Stille und zum Gebet einlädt. Ob ein solcher Ort fest in einer der Heppenheimer Kirchen Platz findet oder
wechselnd in verschiedenen Kirchen, vielleicht auch an anderer Stelle, ist zu diskutieren.

Termin Das „Café Welcome“, in dem Flüchtlinge und Heppenheimer in lockerer Atmosphäre zusammenkommen und sich gegenseitig kennenlernen können, öffnet erstmals am kommenden Donnerstag (19.) seine Türen. Das in der Zeit von 16 bis 18 Uhr in der Begegnungsstätte des Roten Kreuzes an der Werlestraße. Alle Interesseierten sind eingeladen vorbeizuschauen.

Homepage der Flüchtlingshilfe:
http://www.fh-hp.de